Die Neurologie hat sich im Verlaufe der vergangenen zwei Jahrzehnte von einem vormals eher diagnostischen zu einem therapeutischen Fach weiterentwickelt. Der immer größer werdende Anteil akutmedizinisch behandelbarer neurologischer Erkrankungen ist für uns junge Ärzte faszinierend.
Atemberaubende Fortschritte gab es insbesondere bei der Akutbehandlung des ischämischen Schlaganfalls, dem Gegenstück des internistischen Herzinfarkts in der Neurologie. Für uns nachwachsenden Wissenschaftler und Ärzte ist es kaum vorstellbar, dass lange Zeit unsere heutigen Therapiestandards der mechanischen Thrombektomie und der intravenösen Lysetherapie nicht zur Verfügung standen. Doch trotz der hocheffektiven Akuttherapien stoßen wir auch heute noch an Grenzen des Erreichbaren, die es durch krankheitsorientierte Grundlagenforschung zu überwinden gilt.
Der Frage, warum bei manchen Patienten Schlaganfälle trotz Akuttherapie ein schlechteres Outcome haben als bei anderen, und warum manche Schlaganfälle trotz Wiedereröffnung der zuvor verschlossenen Gefäße weiter wachsen, geht seit vielen Jahren mein Mentor Prof. Stoll mit seiner Arbeitsgruppe (AG) nach. Die AG konnte zeigen, dass nicht nur der reine Gefäßverschluss zu einer Mangelversorgung und somit zu einem Untergang von Zellen im Gehirn führt, sondern dass damit einhergehend auch entzündliche Prozesse angestoßen werden, die selbst nach Wiederherstellen des Blutflusses im Gehirn zu weiteren Schäden führen. Dieser Prozess wird auch als Reperfusionsschaden bezeichnet.
An der Schlaganfallforschung fasziniert mich besonders der enge klinische Bezug und die überraschende, in vielen Teilen noch unverstandene Rolle von Entzündungszellen. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Universitätsklinikum Würzburg geförderten Clinician Scientist Programms, das mir eine 50%ige Freistellung für Forschung erlaubt, beschäftige ich mich aktuell mit den molekularen Mechanismen, die im Frühstadium des Schlaganfalls die Entzündungsreaktionen in Gang setzen, um daraus neue Therapien ableiten zu können . Grundlagenforschung ist sehr kostenintensiv, es stehen hierfür nur sehr begrenzt Mittel aus dem Kliniketat zur Verfügung. Durch finanzielle Unterstützung können Stiftungen einen ganz wesentlichen Beitrag leisten, innovative Forschungsprojekte auf den Weg zu bringen.
Dr. Maximilian Franke
Martin-Luther-Str. 3, 97072 Würzburg, Deutschland
Tel.: +49(0)931 201 23790
Mail: Franke_M1@ukw.de
Ausbildung
10/2009 – 12/2015 Julius-Maximilians-Universität, Würzburg, Germany – Approbation
09/2008 – 09/2009 Gymnasium: Armin-Knab-Gymnasium, Kitzingen, Germany – Abitur
Seit 10/2018 Dozent der Pflegeschule – Universitätsklinikum Würzburg
Seit 04/2018 Mitbetreuung der neuroimmunologischen Ambulanz – Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg
Seit 07/2016 Assistenzarzt – Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg (Direktor: Prof. Dr. J. Volkmann)
05/2016 Promotion zum Dr.med. (magna cum laude) – Genetische Untersuchungen zu Varianten des NPY-Systems bei Kindern und Jugendlichen mit Zwangsstörungen
12/2015 Approbation als Arzt
04/2012 – 05/2015 Doktorand – AG Renner, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (Chairman: Prof. Dr. M. Romanos)
Stipendien
04/2019 – 03/2022 Clinician Scientist-Programm – Understanding Inter Organ Networks in Cardiac and Vascular Diseases (UNION CVD), finanziert durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)
Seit 10/2009 e-fellows.net Online-Stipendium
04/2010 – 12/2015 Studienstiftung des deutschen Volkes – 2012 – 2014: Stipendiatensprecher
09/2009 – 10/2011 Max-Weber-Programm Bayern – Elitenetzwerk Bayern